Nach vier Jahren intensiver Aufarbeitung und Reformen richtet die AWO Thüringen ihren Blick auf die Zukunft. „Seit 2020 hat die AWO Thüringen unter dem Motto Gemeinsam in die Zukunft umfangreiche Reformen umgesetzt. Neben einer personellen Neuausrichtung wurde der AWO Governance-Kodex mit Regeln und Werten für eine transparente und verantwortungsvolle Unternehmensführung in allen Gliederungen eingeführt. Der Verband konnte gefestigt und Vertrauen zurückgewonnen werden“, resümiert Landesvorsitzende Petra Rottschalk die positive Entwicklung der letzten Jahre.
Auf innovativen Wegen
Für 2025 und darüber hinaus setzt die AWO Thüringen auf Kooperation und Entwicklung. Unter anderem wird das erfolgreiche AWO Innovationslabor verstetigt, das Projekte wie den KI-Spielplatz auf den Weg gebracht hat, welcher beispielsweise Kindergärten beim Verfassen von Elternbriefen oder Pflegeeinrichtungen bei der Planung von Festen hilft. Der AWO Zukunftsfonds unterstützt Projekte im Verband, die auf eine zukunftsorientierte Entwicklung des sozialen Engagements und der Arbeit der AWO Thüringen abzielen. So wird aktuell an einer Schule im Saale-Orla-Kreis ein AWO Medienlabor geschaffen, das praxisnah in moderner Medienkunde schult und kreative Marketingprojekte mit Kindern und Jugendlichen umsetzt. In Rudolstadt werden mit Ankersteinen von mehreren Einrichtungen und Kooperationspartnern Brücken zwischen Tradition und Innovation gebaut. Von 15 eingereichten Projekten erhielten insgesamt acht spannende Ideen eine Förderzusage und werden mit knapp 300.000 Euro unterstützt.
Gemeinschaft stärken
Die Mitgliederzahl der AWO Thüringen soll durch eine stärkere Einbindung von Mitarbeitenden und neue Mitgliedschaftsmodelle bis zum Jahresende signifikant gesteigert werden. Die Kooperation innerhalb der AWO-Gliederungen wird weiter gestärkt. Dazu zählen unter anderem eine gemeinsame IT-Strategie und die Arbeitgebermarkenkampagne „Die rote Tür“. Zudem werden internationale Partnerschaften ausgebaut, beispielsweise im Rahmen einer „AWO-Klasse“ in Hanoi, in welcher junge Menschen auf eine Ausbildung in Thüringer AWO-Einrichtungen vorbereitet werden. Diese Zusammenarbeit soll der Zukunftssicherung dienen, das Netzwerk der AWO stärken und Innovationen fördern.
Kulturwandel bei der AJS gGmbH
Wie kaum ein anderes Unternehmen hat die größte Tochtergesellschaft der AWO, die AJS gGmbH, in den letzten vier Jahren einen Kulturwandel durchlaufen. Mit einer neuen Satzung, welche die Kompetenzen des Aufsichtsrates gestärkt, die Arbeitnehmerbeteiligung ausgebaut und ein Hinweisgebersystem etabliert hat, sowie mit neuen Organisationsformen setzt die AJS auf agilere Strukturen, Regionalität und innovative Personalentwicklung. So konnten nicht zuletzt durch eine angehobene Altersvorsorge, zusätzliche Erholungstage und eine Angleichung an die Tarifstrukturen im öffentlichen Dienst ab 1. März 2025 mit Tarifsteigerungen von 3-5 Prozent deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten erzielt werden.
Urteilsverkündung in der Sache AWO AJS gGmbH gegen den ehemaligen Geschäftsführer
Am 17. Dezember 2024 wurde der Klage der AWO AJS gGmbH gegen den ehemaligen Geschäftsführer Michael Hack in Höhe von 700.000 Euro zzgl. Zinsen stattgegeben. Im Gegenzug wurde die Kündigungsklage des ehemaligen Geschäftsführers gegen seine fristlose Kündigung vollumfänglich abgewiesen. Dieses Urteil, das nach einem rund viereinhalbjährigen Verfahren ausgesprochen wurde, werten der AWO-Landesvorstand sowie die Gesellschafter, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der AWO AJS gGmbH als klaren Erfolg und ein wichtiges Signal dafür, dass der im Jahr 2020 eingeschlagene Weg, hin zu mehr Transparenz, Vertrauen und Kooperation, der richtige ist.
35. Geburtstag des AWO Landesverbandes Thüringen 2025
In ihrem 35. Jubiläumsjahr 2025 setzt sich die AWO Thüringen weiterhin aktiv für sozialpolitische Verbesserungen ein. Dazu gehören die Forderung nach einer Pflegevollversicherung, die Aufwertung der Heilerziehungspflege und nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen in sozialen Einrichtungen. Ihren Geburtstag gestaltet die AWO ganz im Zeichen von Gemeinschaft und Geschichte. Geplant sind vielfältige Veranstaltungen und ein Festakt, begleitet von einer multimedialen Aufbereitung der Verbandsgeschichte. Ein weiterer Höhepunkt wird neben der turnusmäßigen Landeskonferenz im März und der damit verbundenen Neuwahl des Landesvorstandes die Ausrichtung der AWO-Bundeskonferenz im November in Erfurt sein, bei der die AWO Thüringen insbesondere ostdeutsche Perspektiven einbringen möchte.